Ausstellung Ochsenhausen im Ersten Weltkrieg

26.09.2015 – 28.03.2016

Vor hundert Jahren tobte der Erste Weltkrieg, der Millionen von Menschen das Leben kostete. Darüber wurde im letzten Jahr anlässlich des Kriegsbeginns im Jahr 1914 zahlreich in den Medien berichtet. Doch wie erging es den Menschen, die als Soldaten von hier in den Krieg zogen? Und wie veränderte der Krieg den Alltag der Menschen in und um Ochsenhausen? Dies versucht die Ausstellung »Ochsenhausen im Ersten Weltkrieg – In ein deutsches Haus gehört in dieser Zeit kein Kuchen« im Klostermuseum Ochsenhausen aufzuzeigen.

Die Ausstellung macht deutlich, dass der Erste Weltkrieg in all seiner Grausamkeit nicht nur auf fernen Schlachtfeldern stattfand, sondern auch ganz erhebliche Auswirkungen auf die Menschen hier in Oberschwaben hatte. Auf den Bauernhöfen und in den Handwerksbetrieben fehlen die Männer. Frauen übernehmen zusätzlich deren Aufgaben. Und je länger der Krieg dauert, desto schwieriger wird die Versorgungslage auch in der Heimat. Lebensmittel werden rationiert und selbst in unserer landwirtschaftlich geprägten Region bringt dies massive Einschränkungen mit sich. Den Soldaten an der Front werden sogenannte »Liebesgaben« geschickt: Lebensmittel, Socken und warme Unterhosen. In zahlreichen Sammelaktionen werden Geld und Rohstoffe gesammelt, selbst kupferne Kochtöpfe und Kirchenglocken werden eingezogen.

Gleichzeitig werden die Menschen in der Heimat mit gefallenen und verwundeten Soldaten konfrontiert. In Ochsenhausen wird ein Lazarett eingerichtet und bereits im ersten Kriegsmonat August 1914 sterben die ersten Soldaten aus Ochsenhausen, Reinstetten und Mittelbuch. Über vier Jahre lang geht das Töten pausenlos weiter. Bis der Biberacher Abgeordnete und Staatssekretär Matthias Erzberger schließlich am 11. November 1918 den Waffenstillstand unterzeichnet und damit nach über vier Jahren das millionenfache Töten beendet, sind dem Krieg aus dem Gebiet der heutigen Stadt Ochsenhausen fast 200 überwiegend junge Menschen zum Opfer gefallen.

Die Ausstellung stellt anhand von Archivalien, Zeitungsausschnitten und Fotos dar, wie die Menschen aus Ochsenhausen und den heutigen Teilorten den Ersten Weltkrieg erlebten. Das umfangreiche Material wurde von einem kleinen Kreis von Heimatforschern unter der Führung von Johannes Angele aus Reinstetten gesammelt und aufbereitet. Hinzu kommen zahlreiche Leihgaben aus der Bevölkerung, die für die Ausstellung Feldpostbriefe und -karten, Orden und Urkunden, Sterbebilder und Todesanzeigen, Uniformteile, Militärpässe, Bezugsscheine und vieles mehr zur Verfügung gestellt hat. Gerade diese privaten Leihgaben zeigen, dass die Erinnerung an diese Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts und die Erinnerung an die gefallenen Angehörigen auch nach hundert Jahren immer noch lebendig ist.

Das Infoblatt (der „Flyer“) zur Ausstellung „Ochsenhausen im Ersten Weltkrieg“

Das Plakat zur Ausstellung zum Download

Beiträge aus der Schwäbischen Zeitung als PDF zu der Ausstellung:

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